Facebook hat sich vor wenigen Tagen WhatsApp für schlappe 19 Milliarden US-Dollar geschnappt und damit nicht nur in der Online-Branche ein mittelschweres Beben ausgelöst. Nein, nicht nur hier. Auf einmal fällt es vielen Bewohnern dieses Planeten wie Schuppen von den Haaren: „Verdammt. WhatsApp ist gar nicht so sicher wie alle denken. Verdammt. Jetzt muss mich aber schnell nach Alternativen umsehen.“ Kein Problem. Das  Netz wird aktuell von tausenden von Beiträgen mit Messenger-Alternativen überströmt.

Was das Sicherheitsbewusstsein angeht: Das ist für mich nur  geheuchelt und vorgeschoben. Warum? Ich will es mal so sagen: Als bekannt wurde, dass die NSA und die restlichen Geheimdienste dieser Welt quasi nahezu alles im Netz mitlesen, ist nichts passiert. Gar nichts. Auch ist nach meiner persönlichen Einschätzung das Verständnis für eine sichere Verschlüsselung der eigenen Daten zwar im Kommen, gehört aber noch lange nicht zum Selbstverstännis eines jeden Surfers im Internet. Wer selbst kritisch ist und hinterfragt wie er denn mit der dem Thema Verschlüsselung in E-Mails oder beim sicheren Surfen umgeht, wird sicherlich schnell zur selben Erkenntnis gelangen.

Sind wir doch alle einmal ehrlich und gestehen es uns ein: Es geht vielen einfach gegen den Strich, dass das wohl erfolgreichste und zu gleich uncoolste soziale Netzwerk der Welt den aktuell coolsten Messenger der Welt gekauft hat. Der Kauf und die nun quasi Zugehörigkeit zum Facebook-Imperium macht den Dienst jetzt auch uncool. Und das wollen viele von uns einfach nicht akzeptieren, hängen deswegen WhatsApp kurze Hand an den Nagel und machen sich auf die Suche nach etwas Neuem. Etwas, das für die Eltern- und Lehrerschaft dieses Planeten noch als Unentdecktes Land bezeichnet werden darf.  Man möchte halt wieder cool sein und sich von der Masse bzw. von den „Erwachsenen“ abgrenzen.

OK. Aber dann sagt das doch auch so und lasst nicht sogar die Stiftung Warentest glauben, dass es auf „Sicherheit“ ankommt. Nämlich genau diese Institution hat sich nach meinem Verständnis einfach die fünf meistgenannten Messenger in den letzten Tagen, inklusive WhatsApp, herausgepickt und auf die jeweilige Sicherheit überprüft. Das Ergebnis ist jetzt nicht besonders überraschend. WhatsApp wurde als sehr kritisch bewertet. Als Sieger geht Threema mit einem unkritisch aus dem Rennen hervor.

Und was ist mit Windows Phone?

Widmet man sich nun einmal aber den Menschen, die ein Windows Phone benutzen (so wie ich einer bin) und wirklich großen Wert darauf legen, dass ihre gehmeinem Kinobesuche und Verabredungen wirklich End-to-End verschlüsselt werden und dazu noch keine Benutzerdaten an den Anbieter oder sonst wen übertragen werden, dann wird die Luft ziemlich eng. Bzw. an dieser Stelle muss man leider kapitulieren. Denn zumindest ich habe keinen Messenger Dienst gefunden, welcher eine End-to-End Verschlüsselung á la Threema im Einsatz hat. Und der gerade genannte Messenger wird lt. seiner Website auch keine Version für das Windows Phone in Aussicht stellen. Damit wäre der aktuell wohl bekannteste Kandidat aus dem Rennen und man muss sich nach anderen Alternativen umsehen. Aber wo sind diese denn? Wenn jemand welche sieht, bitte melden.

Persönliches Fazit

Mit diesem Beitrag (welchem man mit einem Augenzwinkern gelesen haben sollte) habe ich auch für meinen Blog das Wesentliche getan um  etwas vom Traffic-Kuchen abzubekommen. Weiterhin ist festzuhalten, dass viele Facebook mittlerweile wohl so uncool finden, dass sie Argumente wie Sicherheit vorschieben, um sich einen neuen Dienst zu suchen. Für mich hat die ganze Diskussion nichts mit Sicherheit zu tun. Und ja: Als Windows Phone User muss man bei den meisten der im Netz genannten Alternativen am Beckenrand stehen bleiben und der Meute beim Plantschen zusehen. Kein Problem wenn man begriffen hat, dass persönliche Daten, welche man nicht über sich im Netz haben möchte, einfach nicht im Internet geteilt werden.